
Endodontie
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Die Lokalanästhesie ist ein zentraler Bestandteil jeder zahnärztlichen Behandlung – doch Standardlösungen reichen längst nicht mehr aus. Um Sicherheit und Behandlungserfolg zu gewährleisten, muss die Anästhesie individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt werden.
In der modernen Zahnmedizin ist Individualisierung mehr als ein Trend – sie ist eine Notwendigkeit. Besonders bei der Lokalanästhesie spielt die persönliche Situation des Patienten eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und den Erfolg der Behandlung. Denn nicht jeder Organismus reagiert gleich auf Medikamente, und viele Patienten bringen Vorerkrankungen oder eine komplexe Medikamentenhistorie mit. Eine sorgfältige Anamnese ist daher das A und O. Sie ermöglicht es, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und die Anästhesie optimal anzupassen. Dabei geht es nicht nur um die Wahl des passenden Wirkstoffs, sondern auch um die Art der Injektion und – ganz entscheidend – um die Dosierung und Konzentration der enthaltenen Zusätze wie Adrenalin.
Adrenalin wird häufig als Zusatz zu Lokalanästhetika eingesetzt, um deren Wirkdauer zu verlängern und das Operationsfeld möglichst blutfrei zu halten. Doch gerade bei Risikopatienten – also Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen oder bestimmten Allergien – ist Vorsicht geboten. Denn: Nicht das Lokalanästhetikum selbst, sondern der Vasokonstriktor (also etwa Adrenalin) ist häufiger für unerwünschte Nebenwirkungen verantwortlich. Die Lösung: Eine möglichst niedrige Adrenalinkonzentration (zum Beispiel 1:200.000) oder – wenn medizinisch vertretbar – ganz darauf zu verzichten. Besonders bei kürzeren Eingriffen reicht oft auch ein adrenalinfreies Präparat aus, das eine ausreichend tiefe und sichere Anästhesie ermöglicht.
Ein bewährter Wirkstoff in der Zahnmedizin ist Articain. Er hat gegenüber anderen Amid-Lokalanästhetika den Vorteil, dass er nicht nur in der Leber, sondern überwiegend im Blut durch Enzyme abgebaut wird. Das bedeutet: eine schnellere und gleichmäßigere Ausscheidung – unabhängig vom Alter des Patienten. Damit ist Articain auch für ältere Patienten eine gut verträgliche Option.
Nicht nur bekannte Risikopatienten nach ASA-Klassifikation (z. B. mit schweren Vorerkrankungen) benötigen besondere Aufmerksamkeit. Auch Schwangere, Kinder oder Senioren über 65 zählen dazu. Hier sind besonders schonende Anästhesieverfahren gefragt – mit möglichst niedriger Wirkstoffkonzentration, minimaler Dosis und idealerweise fraktionierter Injektion (mehrere kleine Mengen statt einer großen). Eine gute Option in diesen Fällen ist die intraligamentäre Anästhesie, bei der das Mittel direkt in den Zahnhalteapparat gespritzt wird. Sie ist effektiv, benötigt wenig Volumen und reduziert damit potenzielle Nebenwirkungen.
Die Zeit pauschaler Anästhesie-Schemata ist vorbei. Heute zählt der differenzierte, auf den einzelnen Patienten abgestimmte Einsatz von Lokalanästhetika. Wer die Anamnese ernst nimmt, Adrenalin mit Bedacht einsetzt und risikoangepasst dosiert, sorgt nicht nur für mehr Sicherheit – sondern auch für eine angenehmere Behandlung. Denn: Eine schmerzfreie Therapie ohne Komplikationen ist nicht nur das Ziel – sie ist die Grundlage für Vertrauen zwischen Praxis und Patient.
Quelle: https://www.septodont.de/wp-content/uploads/sites/18/2025/04/ZM_Immer-individuell-dosieren.pdf
Literaturverzeichnis
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