Tipps für eine schmerzfreie Lokalanästhesie
Für viele Patienten gehört die „Spritze“ der lokalen Betäubung zum unangenehmsten Teil eines zahnmedizinischen Eingriffs. Die meisten Standardverfahren der Lokalanästhesie verursachen nicht nur bei der Injektion, sondern auch nach dem Abklingen der Anästhesie, Schmerzen. Allerdings ermöglichen moderne Technologien, heute bereits eine schmerzarme bzw. komplett schmerzfreie Lokalanästhesie. Wie genau eine lokale Betäubung ohne Schmerzen möglich ist, lesen Sie hier.
Zahnmedizinische Anästhesieverfahren
Bei der Lokalanästhesie wählen Behandler je nach Indikation und Behandlungsfeld am häufigsten zwischen der Leitungsanästhesie (vorwiegend Unterkiefer-Seitenzahnbereich) und Infiltrationsanästhesie (vorwiegend Oberkiefer und unterer Frontzahnbereich). Bei beiden Anästhesiemethoden können Komplikationen auftreten. In der Literatur werden zumeist die schmerzhafte Injektion, die Latenzzeit zwischen Injektion und Eintritt der Betäubung, die relativ langanhaltende Anästhesie (vor allem in Zusammenhang mit kleineren Eingriffen) sowie die Rate von Anästhesieversagern als Nachteile beschrieben.
Mittlerweile hat sich deshalb neben der Leitungsanästhesie und der Infiltrationsanästhesie die intraligamentäre Anästhesie als Methode für zahnmedizinische Eingriffe etabliert. Hierbei wird das Anästhetikum direkt in den Periodontspalt nahe der Wurzelspitze appliziert. Von dort aus bahnt es sich den Weg durch den Zahnhalteapparat zu den Nervenenden. Prinzipiell bringt die intraligamentäre Anästhesie weniger Risiken und Nebenwirkungen mit sich als die zuerst genannten Verfahren und auch der Einstichschmerz ist geringer. Dennoch klagen auch bei dieser Form der örtlichen Betäubung Patienten hin und wieder über Beschwerden. Eine zu schnelle Injektion des Lokalanästhetikums oder eine Injektion mit zu großem Druck kann Drucknekrosen und Missempfindungen am behandelnden Zahn auslösen.
Auch die Wahl der Kanüle kann Schmerzen reduzieren
In vielen Fällen steht der Kontakt mit der Kanülenspitze am Anfang einer Behandlung. Mit der Wahl einer geeigneten Kanüle beginnt die schmerzfreie Behandlung. Einzelne Hersteller haben speziell geschliffene Kanülen entwickelt, die für eine sanftere und gewebeschonendere Gewebepenetration sorgen, auch bei mehrfachen Einstichen. Für den Behandler bedeutet der geringere Kraftaufwand ein Plus an Kontrolle und Präzision. Septoject Evolution von Septodont ist skalpellförmig geschliffen für leichteres Einstechen und eine geringere Auslenkung.
Bei Angstpatienten zusätzlich ein Oberflächenanästhetikum einsetzen
Um den Schmerz der Injektion komplett auszuschalten, kann die Anwendung der klassischen Spritze mit einer Oberflächenanästhesie (meist ein Lidocain-Spray) kombiniert werden. Hierbei muss jeweils die Höchstdosis beachtet werden, die sich aus Oberflächenanästhesie und Lokalanästhesie zusammensetzt.