Bundesbürger vertrauen auf Praxis-Hygiene

Das Hygienemanagement in der Praxis ist für Patienten gerade besonders wichtig. Nur die Kompetenz des Personals ist wichtiger.

Berlin. Das Bewusstsein für Hygiene hat im Zuge der Corona-Pandemie zugenommen: Naturgemäß hohe Erwartungen an das Hygienemanagement haben die Deutschen einer aktuellen Umfrage zufolge an Arzt- und Zahnarztpraxen. Immerhin 65 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen hohe Hygienestandards in Arztpraxen sehr wichtig sind. In Zahnarztpraxen sind es 77 Prozent. Wichtiger als Hygiene-Vorkehrungen in der Praxis ist den Befragten lediglich die Kompetenz des medizinischen Personals (89 Prozent). Kurze Wartezeiten und eine gute Praxisorganisation spielen für die meisten Patienten hingegen nur eine geringe Rolle.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Für die Umfrage insgesamt 1006 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Das größte Vertrauen in Sachen Hygiene genießen laut Umfrage die niedergelassenen Zahn- und Hausärzte. 84 Prozent der Befragten haben die Erfahrung, dass in Hausarztpraxen besondere Hygiene-Vorkehrungen getroffen werden, 88 Prozent vermuten dies bei Zahnärzten. Zum Vergleich: Von besonderen Hygiene-Vorkehrungen in Krankenhäusern gehen 65 Prozent der Befragten aus.

Trotz des grundsätzlichen hohen Vertrauens in die Hygienestandards in Arztpraxen, deuten die Patienten in der Umfrage auch Verunsicherungen an. So gab fast die Hälfte der Befragten an, derzeit nun in dringenden Fällen zum Zahnarzt gehen zu wollen. Rund 16 Prozent haben in jüngerer Zeit sogar einen Termin abgesagt oder verschoben. „Die Praxen sind sicher“, betont Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK in einer Mitteilung der Kammer.

Die Corona-Pandemie hat auch im privaten Umfeld der Bürger veränderte Hygienestandards mit sich gebracht. Immerhin 86 Prozent der Deutschen achten inzwischen mehr auf Hygiene als vor der Pandemie. Eingehalten werden von der Bevölkerung vor allem die AHA-Regeln, also Maske tragen. 75 Prozent tragen „immer“ einen Mund-Nasen-Schutz, weitere 23 Prozent „meistens“. Auch das Abstandhalten (immer: 51 Prozent, meistens: 45 Prozent) und Händewaschen (immer: 55 Prozent, meistens: 40 Prozent) wird von der Mehrheit eingehalten. Schwerer fällt es den Befragten, sich nicht ins Gesicht zu fassen: Lediglich jedem zehnten Befragten (9 Prozent) gelingt dies immer, 59 Prozent zumindest meistens.

Rund 76 Prozent gehen davon aus, dass sie die erhöhten Hygienestandards auch nach der Pandemie beibehalten wollen. (mu)

Redaktion Ärzte Zeitung